Paula Țurcaș - voc. (RO)
Mihai Victor Iliescu - g. (RO)
Oli Bott -  vib. (DE)
Arnulf Ballhorn - b. (DE)

Seelenfutter aus Draculas Nachbarschaft 

„Wenn ZMEI 3 auf der Bühne sind, ist es keine Seltenheit, dass das Publikum Tränen vergießt.“ (Tagesspiegel) 

Trotz des weltweiten Balkan Beatz-Booms in den Clubs hat in Osteuropa auch die archaische Schicht seelenvoller Sounds überlebt. Das gilt besonders für Rumänien, wo immer noch unentdeckte Musikschätze schlummern. Das Quartett ZMEI3 ist einen Steinwurf von Graf Draculas Schloss entfernt in die Tiefen der transsylvanischen Überlieferung und anderer rumänischer Regionen vorgedrungen, um sie in bisher noch nicht gekannter Weise mit Blues, Soul, Jazz und Avantgarde zu verkuppeln. Der Rough Romanian Soul der rumänisch-deutschen Band ist möglicherweise die berührendste Musik mit Ost-Roots, seit die Taraf de Haidouks international auf den Plan getreten sind. 


Hinter dem sperrigen Namen ZMEI3 (sprich: zmey trey) verbirgt sich ein Antiheld der rumänischen Geschichte, ein Rebell, der selten siegreich ist, und seinen Idealen trotzdem eisern treu bleibt. Eine solche unerschütterliche Haltung steht auch hinter der Philosophie der vier Musiker. Ihre Inspiration nährt sich aus dem harten Alltag des postkommunistischen Rumäniens, dem täglichen Kampf in einer unwirtlichen Realität. Damit hat auch die Titelgebung ihres Debüts viel zu tun: „Das Land ist rau und das Volk stark, unsere Erblast
 ist die des Überlebens“, sagt Sängerin PAULA TURCAS, die so die Seelenverwandtschaft zum Blues und Soul in vielen Facetten der rumänischen Musik begründet. 


Von der Oper zum Folksong


Turcas steht mit ihrer impulsiven, packenden Gänsehaut-Stimme zweifelsohne im Mittelpunkt der Band. Es überrascht nicht zu hören, dass sie sich von ihrer Ausbildung her ursprünglich im Opernfach tummelte. Über Jahre hinweg reüssierte sie erfolgreich vor allem mit Barockmusik an Konzerthäusern in der Schweiz und Deutschland. Doch sie fand dieses Terrain zu abgehoben, wollte sich vielmehr auf eine Musik einlassen, die die täglichen Nöte der Menschen glaubhafter verkörpert. Zur rumänischen Tradition hatte sie von eher eine starke Verbindung: Schon mit drei Jahren stand die Tochter des Dorfpfarrers auf dem Küchentisch und sang die Folksongs ihrer Region zum Fenster hinaus. Den Leuten im Ort standen schon damals die Tränen in den Augen. 
Ihr rumänischer „Bruder“ bei ZMEI3 ist der Gitarrist und Textschreiber MIHAI VICTOR ILIESCU, der eine wesentliche Rolle dabei spielte, Paula vom Wechsel aus dem Opernsopran zur rumänischen Volksseele zu überzeugen. Der Sohn eines Folktänzers war von klein auf vertraut mit den wilden Klängen Südrumäniens, begeisterte sich aber ebenso für eine musikalische Spannbreite von Bach bis Tom Waits. Sein Weg zur professionellen Karriere war nicht schnurgerade, erst probierte sich Mihai als Rechtsanwalt und Werbefachmann, bevor er in der Wahlheimat Berlin in den Schoß der Muse fand. Er ist der Leader von ZMEI3, der das musikalische Konzept ersann. 
In der Kapitale an der Spree fand auch der vielfach preisgekrönte Vibraphon- Virtuose OLI BOTT zur Band. Oli hat am Bostoner Berklee College bei Koryphäen wie Gary Burton und Bob Brookmeyer studiert und wurde vom Tagesspiegel als „Besessener mit vier Schlegeln“ bezeichnet. Er hat sein eigenes Jazzorchester und wird für seine Kompositionen und als Bigbandleader geschätzt und verehrt. 
Am Bass agiert mit ARNULF BALLHORN ebenfalls ein Berliner: Ausgebildet unter anderem bei Miroslav Vitous und Renaud Garcia-Fons, liefert er mit seiner warmen Tongebung das Fundament für Produktionen der Komischen Oper, begeistert sich für zeitgenössische Musik und zeigt sich ebenso versiert in Tango und Jazz. Ganz nebenbei hat er noch sein eigenes Label Ballhaus Records, das sich auf Aufnahmen an ungewöhnlichen Orten spezialisiert hat. 
Das Ansinnen dieser vier ist wagemutig und unerhört: Die archaischen Melodien Rumäniens in einen Kontext zu versetzen, der Weltmusikadepten genauso gut wie Blues-, Soul- und Jazzhörern die Ohren öffnet. Um die knifflige Connection adäquat umzusetzen, angelte sich das Quartett einen Meister seines Fachs: IAN BRENNAN wurde in den vergangenen Jahren als Produzent immer dann auffällig, wenn es ums Kreieren ausgefallener Klanglandschaften ging, etwa für die Tuaregstars Tinariwen, das Zomba Prison Project aus Malawi oder die Avantgarderocker TV On The Radio. 

Huffingtonpost
http://www.zmeitrei.com

 

Eintritt frei – Beitrag erwünscht

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