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The Killing Popes

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Oliver Steidle – Drums, Compositions
Dan Nicholls – Keyboards
Frank Möbus – Guitar
Philipp Gropper – Tenorsaxophon
Phil Donkin – Bass

Absolute Kultband! Auch wenn die Killing Popes ein Gesamtkunstwerk sind, muss man Bandleader Oli Steidle an dieser Stelle noch einmal besonders hervorheben. Er beherrscht die vertrackteste Polyrhythmik auch im Hochgeschwindigkeitstempo, und selbst die komplexesten Rhythmen spielt er so klar und nachvollziehbar, dass auch Jazz-Laien die künstlerische Idee dahinter verstehen und sich daran erfreuen können. Steidle nutzt Becken, Drums und sonstige Bestandteile seiner Percussion als Klangwerk, dem man schöne und auch interessant scheußliche Töne entlocken kann. Manchmal fühlt man sich ein bisschen an das Frühwerk der Einstürzenden Neubauten erinnert. In einem Stück ohne Titel kratzt er mit dem Stick über das Becken und erzeugt einen entsetzlichen Laut, unwillkürlich denkt man an eine rostige Kellertür, die zufällt. Der Bass grollt wie ferner Donner. Ein monotones Klappern der Sticks - ein Fensterladen, der im aufkommenden Sturm schlägt? Dann Stille. Atemloses Lauschen. War da nicht ein Kratzen, ein Knarren der Bass-Saiten? Geisterhafte Wortfetzen von den Keyboards? Ist das noch Jazz oder schon ein Horror-Hörstück? Der Sound der Killing Popes ist assoziativ, mitreißend, emotional. Lauschgift mit Suchtcharakter.

Mastermind Oliver Steidle an den Drums und verantwortlich für die Kompositionen, stellt seine neue Band Killing Popes vor. Der Neue deutsche Jazzpreis-Gewinner von 2008 und 2010 ist vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Der Rote Bereich, Peter Brötzmann, Philm, SoKo Steidle oder Klima Kalima bekannt, seit Jahren international unterwegs und laut Presse, einer der führenden Köpfe der sich ständig weiter entwickelnden, jungen Berliner Avantgarde. Die Liste der Musiker, mit welchen er zusammen gearbeitet hat, ließe sich endlos fortsetzten: Louis Sclavis, Tomasz Stanko, Aki Takase, Alexander von Schlippenbach, Sean Bergin, Tristan Honsinger, Trevor Dunn, Andrea Parkins etc. Diese Band ist sein Versuchsfeld für die Entwicklung neuer rhythmischer Ideen und die Möglichkeit, Musikstile miteinander zu verweben, die ihn in seiner Jugend geprägt haben: HipHop, Punk, Grindcore. Musikstile, die zudem einen stark gesellschaftskritischen Charakter besitzen, wie der Jazz in seinen besten Jahren. Dies als stilistische Grundlage bieten die Kompositionen Alles, was den Jazz heute ausmacht: Rhythmisch komplex, catchy Melodien und Platz für Improvisationen.

ROLF KÜHN UNIT

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Rolf Kühn – Klarinette
Ronny Graupe – Gitarre
Johannes Fink - Bass
Christian Lillinger - Drums
& special guests

“Rolf Kühn gehört zur Königsklasse!” (Bert Noglik) - Eins der absoluten Highlights des Bitches Brew Festivals!

Wenn jemand zu den Großen des europäischen Jazz gehört, dann er: Rolf Kühn! Der Bläservirtuose gilt als Meister des Bebop, Cool und Free Jazz, aber weit gefehlt, wer glaubt, dass Kühn sich auf musikalischem Genrevokabular ausruht. Der 87-jährige lässt sich in kein Korsett zwängen, im Gegenteil. Er liebt das variantenreiche Spiel mit Form und Freiheit, mit Komposition und Improvisation, würzt das Ganze noch mit energetischen Ausbrüchen und, ja, auch einer gehörigen Portion Humor. Als musikalischer Grenzgänger prägt er Generationen junger Künstler, wird zu einem der wenigen stilprägenden Solisten auf seinem Instrument und seine Aufnahmen finden nicht nur weltweit Gehör, sondern werden mehrfach ausgezeichnet. Seine musikalische Abenteuerlust bringt ihn mit den jungen Bandkollegen Johannes Fink, Ronny Graupe und Christian Lillinger zusammen. Gemeinsam loten alle vier im Dialog den kompromisslosen Moment des Spiels aus, gehen ins Extrem, um dem gleich wieder Grooviges und warme Töne gegenüberzustellen, wechseln eng verwobene Rhythmen und höchste Virtuosität mit der Reduktion auf das Wesentliche. Ihre musikalische Einheit - wie passend, die Band "UNIT" zu nennen! - wird für den staunenden Zuhörer erlebbar und lädt ein, der steten Neugierde der Vier auf Schritt und Tritt zu folgen. Kein Wunder also, dass Rolf Kühn im letzten Jahr mehr als verdient für "Rolf Kühn Unit: STEREO" mit einem weiteren JAZZ-ECHO ausgezeichnet wurde.

(Text: Markus Knierim)

Rolf Kühn, geboren am 29.09.1929 in Köln und aufgewachsen in Leipzig, war schon in den frühen Jahren ein gefragter Musiker und Solist. Er spielte mit den bekanntesten Big Bands und schaffte in den 50er nach dreimaliger Auszeichnung als Europas bester Klarinettist und 1957 von Down Beat als "Clarinet New Star" gekürt, den Sprung nach New York. Auch dort dauerte es nicht lange bis er seine ersten Auftritte absolvierte, Caterina Valente gehörte dazu. Schon bald war er Klarinettist in Benny Goodmans Big Band und war in auch in Abwesenheit des Bandleaders dessen Leiter. Er trat die Nachfolge von Buddy DeFranco in der Tommy Dorsey Big Band an und kreiierte so langsam einen eigenen mordernen Klarinettenton. 1962 siedelte Rolf Kühn wieder nach Deutschland über und nahm neben der Leitung des NDR Fernseh-Orchesters auch zahlreiche andere Jobs an. Viele Aufnahmen als Leader und Sidemen entstanden in dieser Epoche. Als sein jüngerer Bruder Joachim Kühn 1966 durch einen Klavierwettbewerb im Westen die Chance ergriff überzusiedeln, folgte ein lange Zusammenarbeit mit ihm, die bis heute andauert.

Konzertbeginn: 20:30 Uhr
Location: House Of Music
Revaler Str. 99
10245 Berlin
R.A.W.-Gelände